Ich heiße Carlo Simeoni und
bin am 5. März 1949 in Trient geboren. Mitte der 50er Jahre schenkte mir
mein Onkel Aldo ein kleines Modellflugzeug, das er selbst aus Balsaholz
gebaut hatte. Die Formen waren die eines Flugzeuges vom Piper j3, und es
war mit blauer Farbe angemalt. Ich erinnere mich noch an den Geruch, für
viele unangenehm, für mich allerdings ein guter Geruch. Leider kann ich
mich nicht mehr erinnern was aus diesem Modellflugzeug geworden ist, ich
weis nur, dass ich viel Spaß hatte es im Hof fliegen zu lassen. In den
darauf folgenden Jahren, verbrachte ich den ersten Mai immer mit meinem
Vater Bepi und meinem Onkel Aldo bei Flugfest des Trienter Aeroclub. Wir
waren dort nur als Zuschauer und hatten leider nicht die Möglichkeit
eine Runde zu fliegen.
Das Motiv ist leicht nach zu
vollziehen, in den Jahren lernte ich, was wir besaßen richtig
wertzuschätzen und auch eine Busfahrt bis zum Flugplatz, war etwas dem
ich tagelang entgegen fieberte. Während der Mittelschule, wuchs das
Interesse und mit Hilfe eines Schulkameraden auch er Modellflieger,
begann ich mein erstes Modellflugzeug für Fesselflug zu bauen. Es war im
Mai 1963. Um ehrlich zu sein baute ich es zweimal. Um Franco eine
Überraschung zu bereiten, strich ich das Modell mit normalem Lack (das
von damals mit Terpentin) an und erhielt dabei ein wirklich
schreckliches Ergebnis. Dann überzeugte ich meine Eltern, einen
Geschenkgutschein den Sie zu meiner Taufe von Onkel Aldo geschenkt
bekamen, zu verkaufen. Von diesem Geld konnte ich die Materialien
bezahlen und den G 32 Supertrigre Diesel für die geeignete Motorisierung
dazu.
Unter der Leitung von Franco Ranzi
stellte ich das Modell fertig und schaffte es auch es viele Stunden
fliegen zu lassen. Das Modell war eine halbe Nachbau des Spitfire mit
elliptischer Tragfläche, aus einer Balsaholzbrettchen.
Mit Franco habe ich auch die
Vorliebe für die Berge geteilt und einige Jahrzehnte später habe ich
seinem Sohn das Fliegen mit der Fernsteuerung beigebracht. Francos Sohn
wurde später sogar Sportpilot.
Nun mehr hatte mich die Leidenschaft
des Fliegens gepackt und ich bat meine Eltern um Erlaubnis, das Flugzeug
zu verkaufen um von dem Erlös einen gebrauchten G 35 Supertrige Glow zu
erwerben. Mit diesem Motor habe ich verschiedene Modelle ausprobiert,
mit denen ich mich im Kunstflug versuchte. Natürlich flog man, man
beschädigte, man reparierte, man flog wieder und wenn du im Rückenflug
jemanden neben Dir stehen hattest, der Dir ins Ohr ZIEHEN fing das ganze
von vorne an. Ich habe auch einige Erfahrung im Freiflug gemacht, aber
das war nicht mein Ding.
Mitte der sechziger Jahre nahmen die
Ferngesteuerten Flugmodelle immer mehr an Bedeutung zu, aber für mich
mittellosen Schüler der Oberschule, waren es bis dahin unerfüllbare
Träume. Mein Leben drehte sich um Schule, Mädchen, dann nur noch um
Gemma, die Berge und einige Modelle im Fesselflug. Ich traf mit Fausto
Tonini der im Nachhinein zum Segelflug überging und zwar mit großer
Begeisterung.
Im Jahr 1970 hatte ich endlich das
Diplom zum Vermessungstechniker in der Tasche. Ein wichtiger Moment,
weil mir meine Eltern eine kleine Geldsumme schenkten, die mir
ermöglichte meinen ersten Baukasten der „Aviomodelli“, den „Assault“ und
auch einen neuen Motor zu kaufen. Ich hatte mit allem sehr viel Spaß
bevor ich zur Millitärdienst einberufen wurde. Ich hielt mich mit der
Zeitung „Modellistica“ auf dem Laufenden und träumte. Nach der
Bundeswehr, hatte ich das Glück sofort arbeiten zu finden und nahm die
Aktivität mit dem Fesselflug zum Spaß wieder auf. Der „Assault“ nahm ein
boeses Ende, und landete wegen des Bruchs beider Steuerleinen auf einer
Tanne, einige Meter weiter weg konnte ich nur noch den Motor bergen. Ich
hatte nunmehr verstanden, dass die Flugmodelle im Fesselflug auf jeden
Fall fliegen!
Mir war klar, dass wichtigste im
meinem Leben war die Selbstständikeit in beruflicher Hinsicht und der
Wunsch Gemma zu heiraten. Und so heirateten wir am ersten September
1973. Danach hatte ich ein wenig Freizeit, und begann wieder die
Fliegergruppe zu treffen, bis eines Tages Leopoldo Pergher als er Gemma
in anderen Umständen sah, sagte: ah, deshalb sah man den Simeoni in
letzter Zeit nicht mehr.
Ich hatte weiterhin mit dem
Fesselflug viel Spaß. Wir waren eine kleine Gruppe und flogen auf etwas
Distanz zu den Herren des RC Flugs, die jedenfalls bezüglich der
Bruchlandungen uns in nichts nachstanden.
Böse Zungen behaupteten, dass
Leopoldo Pergher mit den Modellen der anderen fliegen lernte, in dem er
die Struktur testete und manche Manöver probierte.
Mitte der 70er Jahre hatten sich die
Preise für die RC Anlagen reduziert, aber was mich betraf kosteten sie
mehr als die Hälfte meines monatlichen Einkommens. Ich nahm all meinen
Mut zusammen und fragte den bekanntesten Verkäufer von Trient, Italo, ob
ich in Raten kaufen könnte und er sagte ja. Dann fragte ich zu welchen
Konditionen? Seine Antwort, eine Hälfte sofort und die andere bei
Abholung. Dann machte mir der gute Alberto sofort ein Kredit und ich
kaufte ein OS mit vier Servos, aus dessen Packung ich zwei Servos
rausnehmen lies und mit etwas mehr konnte ich auch ein „Piviere“ von
„Aviomodelli“ kaufen.
Das ganze vorbereitet, ging ich zur
Piste von Acquaviva, im Süden Trients, wo ich die Ausrichtung des
„Piviere“ mit einfachen Handstarts ausprobieren wollte.
Mi großer Verwunderung sah ich
weiter weg eine Person die hin und her lief und zwischen einem Lauf und
dem andern, sah ich ein Segelflugzeug landen. Ohne zu zögern stellte ich
mich vor und so lernte ich Renato Tarter kennen und benutzte auch seinen
Katapult. Nun verstand ich, dass das Modellflugzeug fliegen einen
sportlichen und dynamischen Charakter annehmen konnte!
Etwas später machten wir uns das
Leben schwer, indem wir Motoren mit Feder verwendeten: Supertigre, Cox,
Barbini und so wir fingen an das Modell besser zu beherrschen.
Natürlich lernte
ich auch andere Persönlichkeiten der Gruppe kennen: Sergio Mantovani,
Caio Marchesan, Gino Niccolini, Luciano Stenghele, Sergio Montanari,
Vanni Rosà, Bepi Pontalti, Danilo Boselli.
Im Jahr 1977 wurde ich zum Sekräter
der Gruppe ernannt, mit dem verstorbenen Sergio Mantovani als President
und Danilo Boselli als Kassierer. Es war ein wichtiges Jahr. Wir
schafften es die Piste zu asphaltieren und begannen eine intensive
sportliche Gruppenaktivität, mit dem Resultat den technischen Level
aller Mitglieder zu steigern. Die Privaten Radios wurden modern und
diese gaben die Ergebnisse unsere Wettkämpfe in den Sportsendungen des
Sonntagnachmittagsprogramms wieder.
Ich begann an den F3F Wettkämpfen
teilzunehmen, mit persönlich schlechten Ergebnissen aber mit der
Mannschaft (Sergio und Luca Mantovani, Remo Dalprà, Carlo
Simeoni) ärgerten wir ein wenig die anderen Konkurrenten. Viele werden
sich noch an die blau gelben Modelle erinnern.
Caio Marchesan (nachfolgender
Präsidenten), hat das 50 Jahrestag der gründung
der Modellflieger Gruppe des
Trentino organisiert. Es nahmen in etwa 15 der bekanntesten Namen des
Modellflugsport Norditaliens teil, unter Ihnen Nunzio Pompele der den
Segelschlepper vorstellte. Renato Tarter, Sergio Mantovani und ich waren
fasziniert und setzten auf diese Disziplin für den Flug im Flachen und
den leisen Flug für den Fall. Der Beginn des Flugzeugschleppens war sehr
schwierig und nicht ohne Diskussionen die oft in „schönen“ Streitereien
endeten. Am Schluss jedoch saßen wir wieder vor einem guten Glas Wein,
mit dem Versprechen, beim nächsten Mal wird alles besser. Schlepper nach
Schlepper, schafften wir es an der „Sei ore di Bologna“ (Sechs Stunden
von Bologna) teilzunehmen und belegten im ersten Lauf den zweiten, im
zweiten Lauf den ersten und im dritten Lauf den dritten Platz. Die
Mannschaft war hoch motiviert, diszipliniert und von Alberto Azzali
angeführt.
Es waren die Jahre in denen wir mit
Leopoldo Rizzi, bei der Organisation des
"Modell
Meetings am Col del Cuc"
mit halfen, und hier hatte ich die Möglichkeit die interessantesten
Namen des europäischen Modellfliegens kennen zu lernen, insbesondere die
Deutschen. Sergio und ich waren fasziniert von der Oldtimersegler aus
den 30er/40er Jahren. Nach dem Ende der sportlichen Aktivität, fingen
wir an nach Zeichnungen diese interessanten Maschinen zu bauen. Ich war
immer zu spät. Auch Renato Tarter und Caio Marchesan fanden ihre
Genugtuung in diesem Hobby, das in jedem Fall teil des Flugschleppens
war. Sergio baute weiter und probierte das letzte Modell (Harbinger) bis
einen Monat bevor er verstarb. Renato hat einige Schulgleiter SG 38
gebaut, einen besonders kunstvoll konstruiert. Ich habe später viel Spaß
am elektrischen Flug entdeckt, der interessanter ist, wenn man ihn in
Gesellschaft praktiziert. Nach langer Bauzeit habe ich 2011 den Super
Albatross fertig gestellt und geflogen.
Und im Moment muss ich darüber nachdenken wie ich die nächsten 50
Jahre mit diesem wunderbaren, aufregenden Hobby ausfüllen kann!
Ȕbersetzung:
Nadia de Gentilotti
Ȕbersetzung
der techiscen Begriffe: Horst Niederwanger
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